Sonntag, 26. Januar 2020

perfect mistake (Kylie Scott)

(Ins Deutsche übertragen von Frauke Lengermann)


Und wieder durfte ein neues Buch des LYX-Verlages bei mir einziehen. Vielen Dank nochmal an den Verlag für dieses kostenlose Rezensionsexemplar! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie aufgeregt ich immer bin, wenn der Postbote klingelt und ich schon von weitem sehe, dass er ein Buchpaket in seinen Händen hält. So kann man mich glücklich machen…

Verlag: LYX 



Zum Inhalt: 

 Manchmal ist die erste Liebe die einzig wahre Liebe...

Als Adele für die Hochzeit ihres Vaters in ihre Heimatstadt zurückkehrt, weiß sie, dass es kein einfacher Besuch werden wird. Sieben Jahre ist es her, dass sie fortging. Sieben Jahre, seit sie den größten Fehler ihres Lebens begangen hat. Nun muss sie dem Mann gegenübertreten, der ihr damals die Welt bedeutet hat. Augenblicklich kommen die Gefühle wieder hoch, noch intensiver und heftiger als zuvor. Doch eine Liebe zwischen ihnen ist unmöglich ... oder?


persönliche Wertung:

Auf „perfekt mistake“ bin ich an erster Stelle durch dieses wunderschöne Cover aufmerksam geworden. Es hat für mich alles, was ein perfektes Sommerbuch haben muss. Diese Farben strahlen mich einfach an, dieses goldgelb ist der Wahnsinn!!! Und dann dieses Paar, man kann die Liebe zwischen den beiden förmlich greifen. Ich habe es gesehen und wollte genau dieses Gefühl, welches ich auf diesem Bild zwischen den beiden vermute, auch haben!!! Eine Liebesgeschichte mit Sommer, Sonne und Meer war einfach in diesem Moment genau das Richtige für mich! Also habe ich es gleich zur Hand genommen und mit dem Lesen gestartet. ♥
Und gleich zu Beginn gab es einen ganz besonderen Bonuspunkt für mich: die Geschichte spielt in Australien!!! ♥ Da ich ein paar Tagen später vorhatte ins Flugzeug zu steigen um meine Freundin Down Under zu besuchen, passte die Geschichte einfach wie die Faust aufs Auge, oder wie man ebenso sagt. ;) Ich habe mich auf jeden Fall gleich noch einmal mehr gefreut. Die perfekte Einstimmung auf meinen Urlaub, vor allem da es bis jetzt, soweit ich mich erinnere, mein erstes gelesenes Buch ist, welches dort spielt.
Ich habe bei dieser Geschichte ein klein wenig Zeit gebraucht um mich wohl zu fühlen und um ganz abtauchen zu können. Für mich startete das Buch irgendwie überraschend. Ich fand es sehr interessant, dass man als Leser in eine Situation geschmissen wird, in der man die Vorgeschichte nicht kennt. Sie startet gleich mit einem Unwohlsein der Protagonisten. Ich fand es sehr spannend im Laufe der Zeit herauszufinden, wie es zur aktuellen Situation gekommen ist. Lange habe ich mich gefragt, was könnte vorgefallen sein, was mag passiert sein, dass es eine solche Stimmung rechtfertigt...


Besonders gut hat mir die Interaktion zwischen den beiden Hauptprotagonisten Adele und Pete gefallen. Vor allem Adeles Schlagfertigkeit brachte mich immer wieder zum Schmunzeln. Ich mochte ihre Art sowieso sehr gern. Sie ist eine taffe junge Frau, die genau weiß, was sie will.
Was mich ein wenig gestört hat ist die unverblümte Direktheit in der über das Thema Sex geschrieben wurde. Ich habe nichts dagegen, wenn die Lust verkörpert wird und die Sache an sich etwas detaillierter beschrieben ist. Auch stört es mich nicht, wenn die sexuelle Verbindung von "normalem Blümchensex" abweicht. Aber hier in der Geschichte hat mich die Art und Weise, wie darüber geschrieben wurde irgendwie etwas gestört. Für mich war es ein wenig unauthentisch, irgendwie hat es für mich nicht so ganz zur restlichen Geschichte gepasst. Dieses herrische Verhalten von Pete, was wahrscheinlich den Altersunterschied der Beiden verdeutlichen sollte, passte für mich nicht. Vor allem da man in allem gemerkt hat, dass Adele eine erwachsene Frau ist, die mit ihm nicht ihre ersten sexuellen Erfahren macht. Ich weiß nicht so recht wie ich es beschreiben soll, aber für mich hätte es besser gelöst werden können. Ich habe schon andere Bücher gelesen in denen es auch unverblümter zur Sache ging ohne dass ich mich in diesen Szenen unwohl gefühlt habe.

Außerdem hatte ich auch am Ende des Buches noch das Gefühl, dass für mich noch eine wesentlich Info gefehlt hat. Während der Geschichte wird immer zwischen der heutigen Zeit und damals hin und her geswitcht. Es wird nicht nur die aktuelle Situation erzählt, sondern auch die gemeinsame Vergangenheit von Adele und Pete. Ein Punkt der mir wiederrum sehr gut gefallen hat. Wie ihr wisst liebe ich ja Rückblenden in Büchern wenn sie richtig eingesetzt werden. Es fasziniert mich immer sehr auch bei Momenten in der Vergangenheit dabei zu sein, sie mit zu erleben. Für mich wird während der Geschichten eine Sache in Bezug auf Petes Gefühle für Adele sehr deutlich und mir hat es gefehlt, dass das nicht zum Ende des Buches noch einmal festgestellt wurde. Runder wäre die Geschichte für mich noch gewesen, wenn Pete rückblickend zu seinen Gefühlen gestanden und diese offenbart hätte.




Fazit:

Alles in Allem hat mir das Buch gut gefallen. Ich mochte die Idee der Geschichte wirklich gern, auch wenn es in der Umsetzung für mich das ein oder andere kleine Defizit gab. Die Autorin hat für meinen Geschmack das Potential der Geschichte nicht zu 100% genutzt. Trotzdem konnte mich vor allem die Aussage des Buches begeistern. Liebe ist nichts, was an Jahren, Alternsunterschied oder Ängsten ausgemacht werden kann. Wenn man den Menschen trifft, der zu einem passt, dann wird man das früher oder später merken und letztendlich immer die richtige Entscheidung treffen. Das Leben geht manchmal komische Wege, biegt ab und an falsch ab und muss Stolpersteine überwinden, aber letztendlich wird es den richtigen Weg finden.


Bewertung:

3,5 von 5 Sternen

Sonntag, 5. Januar 2020

Someone New (Laura Kneidl)


 


Zum Inhalt:

"Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein."

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte…

persönliche Wertung:

Ein Buch, an dem man als Buchliebhaber und Buchblogger schon vor seinem Erscheinungstermin nicht vorbei gekommen ist. Der Hype um den neuen Roman von Laura Kneidl war einfach nur riesig! Und ich kann mich da nicht ausschließen, auch ich habe mich riesig auf ihr neustes New Adult Buch gefreut, schon aus dem Grund, weil mir „Berühre mich nicht“ und „Verliere mich nicht“ so gut gefallen haben. Allerdings hat das meine Erwartungen natürlich auch sehr hoch ausfallen lassen…
Ich muss ja sagen, das erste Highlight war es ja schon, die limitierte, signierte Sonder-Hard-Cover-Edition in den Händen zu halten! ♥ Das Buch und vor allem die Illustrationen sind so toll, einfach nur wunderschön. Es ist optisch auf jeden Fall schon einmal ein ganz besonderer Hingucker im Bücherregal.
Schon auf den ersten Seiten konnte mich die Geschichte in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil von Autorin Laura Kneidl gefällt mir einfach sehr gut. Sie schafft es mit ihren Worten zu berühren und den Leser mit Haut und Haar in die Geschichte zu ziehen. Ich liebe es, wenn es ein Autor schafft, mich mit seinen Worten so zu fesseln, dass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen würde, mir die Nächte um die Ohren schlage und auf jede freie Minute hin fiebere nur um endlich zu wissen wie es weiter geht. Ihr denkt euch jetzt bestimmt, dass ich irgendwie bei jedem Buch, welches ich lese und über das ich dann schreibe das gleiche sage und irgendwo habt ihr da sogar Recht. In letzter Zeit hatte ich tatsächlich das Glück immer wieder Bücher zu lesen auf die ich mich lange gefreut habe, bei denen ich schon vorher wusste dass ich sie toll finden werde, weil mich bis jetzt alle Bücher der jeweiligen Autoren begeistern konnten. Jeder hat schließlich seine ganz eigenen Vorlieben und umso älter man wird, umso knapper wird die Zeit die man zur Verfügung hat, da das Leben immer mehr Verpflichtungen für einen bereithält. Und bei mir zeigt sich das so, dass ich eher zu Büchern greife bei denen ich ziemlich sicher bin, dass sie mich begeistern werden, als in dem Punkt ein Risiko einzugehen…
Micah hat mir sofort richtig gut gefallen. Ich mag ihre rebellische Art und ihr Bedürfnis auf eigenen Beinen zu stehen. Außerdem liebe ich die Verbundenheit die sie ihrem Bruder Adrian gegenüber empfindet. Um Adrian wird im Buch ein Geheimnis gemacht: wo ist er, was ist mit ihm passiert, wird er überhaupt wieder auftauchen… Ich bewundere Micah, dass sie so hinter ihrem Bruder steht, auch wenn er nicht nur vor ihren Eltern sondern auch vor Micah geflohen ist. Sie gibt nicht auf und dass ist eine tolle Eigenschaft, wenn es um meinen Bruder ginge, würde ich auch Berge versetzten um ihn wieder zu sehen, ihn wieder in meinem Leben zu haben.


Auch Julian mochte ich gleich wirklich gern, genau wie seine Mitbewohner. Die drei haben sich rasend schnell einen Platz in meinem Herzen gesichert. Die Charaktere sind so liebevoll beschrieben und sind alle auf ihre Art besonders. Ich liebe es, dass ich jeden einzelnen vor meinem inneren Auge sehen kann und besonders toll finde ich es, dass es Laura Kneidl auch hier wieder schafft, dass ich die Emotionen der Protagonisten mit spüre. Bücher die mich emotional bewegen und beim Lesen ein Auf und Ab in meiner eigenen Gefühlswelt auslösen, haben schon einmal einen riesigen Pluspunkt.
Schön finde ich es auch immer, wenn Autoren/innen einen großen Wert auf Details in Bezug auf ihre Charaktere, aber auch in Bezug auf die Geschichte im generellen legen.
Außerdem finde ich es toll, dass Laura Kneidl in ihrem Buch verschiedene, in unserer Gesellschaft eher kritische Themen anspricht und wie selbstverständlich in ihre Geschichte einbaut. Es ist mutig gewisse Bereiche zu thematisieren, die sonst noch eher hinter vorgehaltener Hand besprochen werden bzw. weswegen noch heute im 21.Jahrhundert die Betroffenen schräg angeschaut, diskriminiert und sogar ausgeschlossen werden. Ich finde es wichtig, dass gerade solche Themen, die eben nicht von allen akzeptiert, als „normal“ angesehen werden in der Literatur einen Platz finden. Sie sollten selbstverständlich sein, als normal wahrgenommen werden und viel häufiger besprochen werden. Es gibt so vieles, was nicht der von irgendwem auferlegten Norm entspricht, was aber eigentlich so normal ist wie alles das was schon immer als normal angesehen wurde. Das Schöne an unserer Welt ist doch, dass sie so viele Möglichkeiten bietet, dass sie uns die Möglichkeit gibt alles zu machen und sein zu können, was wir wollen. Diese Vielfältigkeit macht das Leben doch gerade bunt und zu etwas ganz besonderem. Doch auch wenn ich es wichtig finde, dass kritische Themen in Bücher besprochen werden und so das Bild von dem „Normal“ in der Gesellschaft angepasst werden soll, so finde ich doch, dass man nicht alle Themen in einem Buch besprechen sollte. Es ist wichtig, keine Frage, aber mir persönlich war es in dieser Geschichte einfach zu viel. Meiner Meinung nach wäre es sinnvoller gewesen ein Thema zu haben und dieses gezielt zu thematisieren. Bei „Someone New“ hab ich leider irgendwann gedacht: „Wirklich, das jetzt auch noch…“ Ich finde es wahnsinnig schade, dass diese Gefühle beim Lesen aufkamen, denn eigentlich hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Aber leider muss ich so im Nachhinein sagen, dass mir in der Geschichte zu viele „Randthemen“ aufgegriffen wurden. Irgendwann wirkte es einfach zu gewollt und ich hatte beim Lesen, als sich eine Vermutung auftat was das große Geheimnis betrifft, immer nur den Gedanken, bitte nicht auch das noch. Das Thema an sich ist sehr wichtig und toll dass es ein Bestandteil der Geschichte ist, aber in diesem Fall wäre es besser gewesen, wenn sich Laura Kneidl beim Schreiben auf den Satz: „Weniger ist mehr!“ besonnen hätte. Denn dann wäre das Buch perfekt geworden. So hatte es für mich leider einen kleinen faden Beigeschmack.



Fazit:


Alles in allem hat mir das Buch trotzdem sehr gut gefallen. Ich mochte die Protagonisten sehr gern und habe mich die meiste Zeit in der Geschichte sehr wohl gefühlt. Für fünf Sterne gab es für mich dann aber doch den einen oder anderen kleinen Schwachpunkt. Echt Schade, denn die Geschichte ist im Grunde wirklich schön.
Ich bin wahnsinnig gespannt, was Band 2 „Someone Else“, welcher Anfang dieses Jahres, wieder in dieser wunderschönen Hardcover-Version erscheint, bereithält. Ich fiebere schon sehr auf den Erscheinungstermin am 27. Januar 2020 hin und hoffe, dass mich die Geschichte von Cassie und Auri, dieses Fünkchen noch mehr überzeugt. 





Bewertung:

4 von 5 Sternen