Freitag, 27. März 2020

Lost in Australien - ein Work + Travel Roman ( Henriette Wich)





Zum Inhalt: 

Schon lange hat Alina davon geträumt nach Australien zu reisen. Jetzt endlich macht sie sich zusammen mit Sunny auf den Weg. Ein Jahr Work und Travel liegt vor den beiden Freundinnen, aber die kommenden zwölf Monate halten viel mehr bereit, als Alina sich hätte vorstellen können. Hals über Kopf verliebt sie sich in Mason aus London und zu dritt fahren sie nach Brisbane. Doch während er mit seiner Band dort seine ersten Auftritte hat, entschließt sich Alina weiterzureisen. Aber vergessen kann sie ihn nicht.


 
persönliche Wertung:

Auf diese Geschichte bin ich wegen des tollen Covers und der Tatsache, dass die Geschichte in Australien spielt aufmerksam geworden. Wie ihr ja wisst zieht mich seit meiner Reise ans andere Ende der Welt im letzten Jahr alles an, was auch nur entfernt mit Australien zu tun hat. Ich trage seit dem einfach so eine innere Sehnsucht nach diesem wunderschönen Kontinent in mir, dass ich alles aufsauge was Australien betrifft.
Das recht schlichte Cover mit den vier Surfbrettern im Vordergrund finde ich wirklich gelungen. Ich habe es gesehen und wusste, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen muss! Für mich spiegelt es sehr gut den australischen Lifestyle wieder. Dass die Surfbretter ein kleines Fenster in die vielfältigen Bereiche Australiens sind finde ich toll. Das Buch wird wegen seines tollen Covers definitiv einen gut sichtbaren Ehrenplatz in meinem Regal bekommen. 


Begeistern konnte mich auf jeden Fall die Tatsache, dass Alina in der Geschichte Orte besucht, welche ich selbst live gesehen habe. Gerade die Wanderung zum Leuchtturm von Baron Bay, dem östlichsten Punkt des australischen Festlandes, habe ich selbst gemacht und konnte vor meinem inneren Auge alles sehr genau nachvollziehen, miterleben. Allerdings glaube ich, dass man als Leser allein durch die Geschichte leider kein so intensives Bild vor seinem inneren Auge bekommt. Dafür ist die Geschichte einfach irgendwie nicht bildhaft genug erzählt. Die Erzählweise wird der Schönheit dieses wundervollen Kontinents einfach überhaupt nicht gerecht. Es fehlte mir ein wenig die Liebe zur australischen Natur und die Liebe zum Detail innerhalb der Worte. Dieser sehr oberflächliche Erzählstil zieht sich leider durch alle Bereiche der Geschichte. Ich hatte das Gefühl, man hastet regelrecht durch die Erzählung, was wohl an der relativ geringen Seitenanzahl liegt. Für meinen Geschmack hätte das Buch lieber ein paar Seiten mehr haben können. Dann hätte man die Geschichte tiefgründiger und emotionaler erzählen können.
Die Gefühlsebene wird nur ganz oberflächlich angekratzt.  Ich liebe ja Bücher die unter die Haut gehen – diese Geschichte streift die Haut maximal ganz seicht von außen.

Bei Hauptprotagonistin Alina habe ich eine ganze Weile gebraucht um mit ihr warm zu werden. Einiges an ihrer Art konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, allem voran ihr Verhalten Sophie gegenüber… Durch ihr Verhalten kommt es so rüber, als wäre nicht nur die Geschichte, sondern auch Alina selbst recht oberflächlich. Dieses Gefühl besserte sich im Laufe der Geschichte zum Glück ein wenig und ich hatte schon das Gefühl, eine persönliche Weiterentwicklung bei Alina feststellen zu können. Zum Ende hin bin ich bedeutend besser mit ihrem Charakter klar gekommen. Diese Veränderung hat mir gut gefallen. Alles in Allem hatte ich aber während der gesamten Geschichte das Gefühl Alina, durch die Oberflächlichkeit der Erzählweise, leider nicht wirklich kennenlernen zu können. Ich war gefühlsmäßig einfach nicht in die Geschichte involviert, aus diesem Grund konnte sie mich emotional echt nicht packen.  Sehr schade, denn meiner Meinung nach hätte die Geschichte eigentlich wirklich potential gehabt um den Leser mit Haut und Haar in seinen Bann zu ziehen...

Sunny ist für mich ein eigenartiger Mensch, anfangs mochte ich sie noch sehr gern, aber mit der Zeit hat mich ihre launische Art ziemlich genervt. Sie ist sehr auf sich selbst bedacht und möchte, dass alles nach ihrer Nase läuft, was Alina möchte interessiert da wenig. Ich konnte absolut nicht verstehen, warum Alina trotzdem die ganze Zeit zu ihr steht und nicht einfach mal auf den Tisch haut. Schade fand ich, dass bis zum Schluss nicht so richtig raus kam, was eigentlich Sunnys Problem ist. Hier lies mich die Autorin in der Luft hängen. Auch das Ende hätte für meinen Geschmack einfach mehr Raum gebraucht um alle Fragen zu beantworten und vor allem um einen für den Leser runden Abschluss zu kreieren.
Die Verbindung zwischen Alina und Mason konnte mich noch am meisten von sich überzeugen. Ich mochte wie die beiden zusammen agiert haben und dass ich hier, natürlich im Rahmen des für mich sehr emotionslosen Schreibstils, ab und an tatsächlich mitfieberte. Hier hat es die Autorin dann doch noch geschafft mich ein wenig an die Geschichte zu fesseln und hat zumindest dezente Gefühlsregungen hervorrufen können. Dadurch kam nach meinem Empfingen in der zweiten Hälfte dann doch noch etwas Spannung auf, das Potential der Geschichte wurde hier, ab der Hälfte des Buches, ein wenig besser genutzt. Der Tiefgang fehlte allerdings nach wie vor. 
Ich verstehe wirklich nicht, warum man eine Geschichte, die wirklich interessant und fesselnd hätte sein können, so unter Wert verkauft. Ich bin von dem Buch leider wirklich enttäuscht, auch wenn es im zweiten Teil doch noch etwas besser wurde. 
Ich habe für dieses Buch mit sehr geringer Seitenzahl (208) eine gute Woche zum Lesen gebraucht, für meine Verhältnisse wirklich lang. 200 Seiten-Bücher lese ich sonst an einem Tag. Ich finde das sagt eigentlich alles.


Fazit: 

Wenn man eine locker leichte Geschichte für nebenbei sucht, welche einfach so an einem vorbei fliegt und man sich gefühlsmäßig nicht an ein Buch binden möchte, dann ist es sicherlich ein schönes, leichtes Sommerbuch. 
Es erfüllt halt eben einfach leider nicht meine Anforderungen an eine gute Geschichte.



Bewertung: 

2,5 von 5 Sternen


Samstag, 14. März 2020

Die geheime Drachenschule - Die Rückkehr des siebten Clans (Emily Skye)


Vielen lieben Dank, liebe Verlagsgruppe Bastei Lübbe und 
liebe Lesejury für dieses Rezensionsexemplar. 
Ich habe mich sehr darüber gefreut! ♥




"Die geheime Drachenschule - Die Rückkehr des siebten Clans" ist nach "Die geheime Drachenschule" und "Die geheime Drachenschule - Der Drache mit den silbernen Hörnern" der dritte Band dieser wundervollen Kinderbuchreihe.


Zum Inhalt: 

Das 1. Schuljahr auf Sieben Feuer neigt sich dem Ende zu. Und noch immer weiß niemand, wer der erste Reiter des jungen Blattfingers Anonymus werden soll. Die Zeit wird knapp, denn je länger der Drache ohne Reiter bleibt, desto wilder wird er. Auf Drängen von Henry befragt Lucy heimlich das Drachenorakel. Doch die Prophezeiung versetzt sie in Angst und Schrecken: Henry, Lucy und ihre Freunde müssen jetzt mehr denn je zusammenhalten, denn der Drachenschule stehen stürmische Zeiten bevor...



persönliche Wertung: 

Ich habe mich riesig gefreut, endlich den nächsten Band dieser wundervollen Kinderbuchreihe in den Händen zu halten. Gleich beim ersten Band habe ich mich in die Kinder der Geschichte und ihre Abenteuer verliebt! ♥ Sie alle immer wieder zu treffen ist ein ganz besonderes Highlight für mich! :)
Schon die Cover, aber auch die wunderschönen Illustrationen im Buch, begeistern mich immer wieder aufs Neue. Ich finde sie so liebevoll gestaltet und gerade bei Büchern für Kinder so unglaublich wichtig. Der visuelle Anreiz als kleine Hilfe um der Phantasie einen kleinen Schubs zu geben ist toll. Ich bin immer wieder hin und weg, wie viel Wert auf Details bei den Illustrationen gelegt wird. Sie zaubern mir jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen und versetzen mich in meine kindliche Neugierde zurück.
Ich bin wieder sehr gut in die Geschichte gestartet. Der Schreibstil gefällt mir nach wie vor richtig gut. Dieser Band startet etwas ruhiger als seine Vorgänger und gibt uns so die Möglichkeiten ein wenig in den schulischen Alltag von Henry, Lucy, Arthur und Co hinein zu schnuppern. Für mich war es sehr interessant über die kleinen Herausforderungen zu lesen die ihnen im Unterricht jeden Tag über den Weg laufen, an denen sie wachsen sollen und welche dazu beitragen, dass sie in ihrer Gruppe noch näher zusammen wachsen.
Außerdem bin ich noch immer super begeistert von der ganz besonderen und sehr innigen Beziehung zwischen Mensch und Drachen die in den Büchern im Mittelpunkt steht. Es berührt mich immer wieder zutiefst, wie Gedanken und Gefühle gemeinsam erlebt werden. Bei jedem Problem ist immer jemand da der einem zur Seite steht, man ist nie allein. Ich finde das so wunderschön gelöst und wünschte, ich hätte auch jemanden mit dem ich meine Gedanken so teilen kann. Toll finde ich auch, wie viel Wert nach wie vor auf das Thema Freundschaft gelegt wird. Gerade bei Büchern für Kinder finde ich es total wichtig, dass Bücher gewisse Werte übermitteln. Es ist super, dass in dieser Buchreihe gezeigt wird, dass es ganz verschiedene Arten von Freundschaften gibt. Zu manchen Menschen hat man gleich auf den ersten Blick eine ganz besondere Verbindung, bei anderen braucht es schon den einen oder anderen Blick mehr und bei wieder anderen dauert es eine ganze Weile bis man mit ihnen klar kommt und sie vielleicht doch noch in sein Herz schließt. Und natürlich gibt es dann auch noch die, die es einfach nicht verdient haben zu einem zu gehören. 

Hier in diesem dritten Band hat mich besonders beeindruckt, dass gezeigt wurde, dass es nicht immer einfach ist eine Freundschaft aufrecht zu erhalten. Auch in Freundschaften gibt es Hürden die überwunden werden müssen. Themen die zwischen einem stehen. In einer Freundschaft wird man nicht immer einer Meinung sein und es ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen... Wichtig ist, dass man sich von Wut und dem Gefühl der Ungerechtigkeit nicht ewig leiten lässt, sondern irgendwann über seinen Schatten springt und ein Gespräch sucht. Nur so lassen sich Probleme aus der Welt schaffen. 
Das Abenteuer, welches Henry und seine Freunde in diesem Band erleben ist wieder super spannend. Die Seiten flogen nur so dahin und ich war regelrecht an die Geschichte gekettet. Ich konnte sie einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich finde es immer wieder toll, wie mutig die Kinder sind und wie stark ihr Zusammenhalt ist. Auf keiner Seite zweifle ich daran, dass sie zusammen alles schaffen können. ♥ 
Ein kleines Highlight für mich war das Drachenorakel - ich bin ja ein kleiner Magie-Fan und bei mir haben die Prophezeiungen des Drachenorakels noch mal ein ganz besonderes Gefühl herbeigerufen. Dieses Geheimnisvolle und diese Spannung die dadurch entstand waren für mich der Hammer.
Das Ende des Buches fand ich dieses Mal ein klein wenig fies, weil es schon mit einem ganz schönen Cliffhanger endet und ich am aller, aller liebsten sofort weiter gelesen hätte. Für mich wird es schon schwer sein auf den nächsten Teil zu warten, weil ich einfach unbedingt wissen möchte wie es weiter geht. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie schwer es erst für jüngere Leser sein muss, deren Geduld möglicherweise noch schlechter ist als meine... 



Fazit: 

"Die geheime Drachenschule - Die Rückkehr des siebten Clans" ist wieder eine traumhaft schöne Geschichte und ein absolut tolle Fortsetzung der Buchreihe. Ich liebe jede einzelne Seite und hoffe darauf noch ganz viele weitere Bände zu Henry und seinen Freunden lesen zu können! Die ganze Reihe ist eine absolute Empfehlung für alle Abenteuerfans, die auch einen
Faible zur Magie haben. ♥




Bewertung: 

4,5 von 5 Sternen